Fußfehlhaltungen und Gangstörungen

Bei CMT kommt es zu einer Schwäche bestimmter Muskeln des Unterschenkels und des Fußes. Fast alle Formen der Fehlstellungen der Zehen, des Fußgewölbes und des Rückfußes entwickeln sich aus der fehlenden Balance der Muskeln des Unterschenkels und Fußes, von denen nur einige von der Lähmung betroffen sind.

  • CMT-Facebook2
  • PIC_1025
  • PIC_1026
  • PIC_1027
  • PIC_1028
  • PIC_1033
  • PIC_1034
  • PIC_1035

 

Fallfuß

Meistens tritt am Anfang der CMT-Erkrankung lediglich eine geringe Schwäche der Fußheber auf. Wenn zusätzlich jene Muskeln schwach werden, die den Fuß nach außen ziehen (Peroneus-Muskeln), so entsteht ein sogenannter Fallfuß der nach innen gezogen wird (die Muskeln, die den Fuß nach innen ziehen sind weniger oder nicht betroffen). Ein nach innen gezogener Fallfuß führt dazu, dass der Fuß beim Gehen im Mittelfuß und da am Fußaußenrand aufgesetzt wird. Die vermehrte Belastung führt zu Schwielenbildung, zu Schmerzen und häufig zum Überknöcheln beim Gehen.

Ballenhohlfuß und Plattfuß

Ein hoher Rist entsteht erneut durch das Ungleichgewicht zwischen einzelnen Muskelgruppen des Fußes und des Unterschenkels. Die kurzen Fußmuskeln sind schwach und neigen zur Verkürzung. Damit wird die Sohle zusammen gezogen und das Gewölbe des Fußes verstärkt. Zusätzlich wird der Fuß vermehrt nach innen gezogen, was den Fußinnenrand weiter hoch zieht. Da auch die Fußheber geschwächt sind, werden zum Heben des Fußes die Zehenheber eingesetzt. Ein spezieller Mechanismus führt dazu, dass zwar der Fuß damit gehoben werden kann, aber auch der Rist weiter gehoben wird und die Entstehung von Krallenzehen möglich wird. Plattfüsse werden wesentlich seltener beobachtet als der oben beschriebene Ballenhohlfuß. Der nach innen gezogene Hohlfuß mit einer Fußaußenrandbelastung zeigt fast immer eine im „O" stehende Ferse, einen sogenannten Rückfuß-Varus.

Krallenzehen

Krallenzehen sind oft als einzig störende Deformität vorhanden oder bestehen zusätzlich zu anderen Fehlstellungen des Fußes. Sie entstehen durch eine Schwäche der Fußheber und der kleinen Fußmuskeln. Wegen der Schwäche der Fußheber werden die Zehenheber als Fußheber eingesetzt. Dadurch wird nicht nur der Fuß sondern auch die Zehen gehoben. Da aber die kleinen Fußmuskeln die Gelenke am Übergang vom Mittelfuß zu den Zehen nicht stabilisieren können, werden diese überstreckt und die Zehen im Mittelgelenk stark gebeugt. Diese Krallenzehenbildung versteift im Lauf der Zeit und die Fehlstellung führt zu schmerzhaftem Schuhkonflikt mit Druckstellen am Zehenrücken und an den Zehenkuppen. Bei länger bestehenden Krallenzehen können einzelne Gelenke fixiert verrenkt bleiben.