Was sind vererbte Polyneuropathien?
Unter Polyneuropathien versteht man Erkrankungen, die mehrere periphere Nerven betreffen. Die peripheren Nerven enthalten motorische, sensible und vegetative Nervenfasern, die das Rückenmark mit den Muskeln, den Sehnen, den Gelenken, den Knochen und den inneren Organen verbinden. Eine Schädigung der peripheren Nerven führt daher zu einer Funktionsstörung, die zu Bewegungsstörungen bzw. Lähmungen (motorische Anteile), Gefühlsstörungen bzw. Empfindungsstörungen (sensible Anteile) und vegetativen Störungen (vegetative bzw. autonome Nerven, diese sind wichtig für die Schweißregulation, Funktion der inneren Organe, etc.) . Neben vielen erworbenen Ursachen wie etwa der Zucker- oder Alkoholkrankheit oder einer entzündlichen Schädigung der peripheren Nerven kann auch eine Veränderung der Erbanlagen (= Mutation) zu einer Polyneuropathie (vererbte oder „hereditäre" Polyneuropathie) führen.
Vererbung
Die veränderte Erbanlage als Ursache der Erkrankung bedeutet, dass sie von einem Betroffenen auf die Nachkommen weitergegeben werden kann. Die Krankheitsausprägung innerhalb einer Familie kann allerdings sehr unterschiedlich sein und variiert zwischen leichten kaum erkennbaren Symptomen bis hin zu schweren Gangstörungen.